BLOG: Stellungnahme IG Harheim zum Bebauungsplan 910

 

Sehr geehrte Mitbürger,
Bitte helfen Sie mit, unseren Ort l(i)ebenswert zu gestalten!
Wir, die Interessengemeinschaft zur Förderung Harheims e.V. (IG Harheim) haben uns zum Ziel gesetzt, Transparenz bei politischen Entscheidungen zu schaffen und unseren Beitrag zu leisten, dass unser Ortsteil Harheim seinen eigenen, ländlichen Charakter behält.
In diesem Sinne möchten wir möglichst viele Bürger über den aktuellen Bebauungsplan Nr. 910 zum „Südwestlichen Urnbergweg“ und seine Auswirkungen auf unser Leben und Wohnen in Harheim informieren. Gleichzeitig wollen wir Sie auffordern, unsere Anregungen an das Stadtplanungsamt Frankfurt zu befürworten, um mit großer Einigkeit der Bürgerschaft verbesserte Lösungen anzustoßen.
Dazu führen wir eine Unterschriftensammlung am 12.02.2016 und 13.02.2016 durch und werden bei Ihnen klingeln, um Ihre Zustimmung durch Teilnahme an der Unterschriftensammlung zu dokumentieren. Außerdem haben Sie die Möglichkeit, Anregungen über das Online-Formular des Stadtplanungsamtes Frankfurt unter
http://www.stadtplanungsamt-frankfurt.de/oeffentliche_beteiligung_4333.html?prid=14865&psid=9
einzureichen.
Anschließend werden wir die Vorschläge zunächst am 15.02.2016 den Mitgliedern des Harheimer Ortsbeirates übergeben und zusätzlich an das Stadtplanungamt als verantwortlicher Behörde einreichen. Das Ergebnis unserer Anregungen werden wir auf unserer Webseite veröffentlichen.
Wir freuen uns über Ihre Teilnahme!


Ihre IG Harheim
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An das Stadtplanungsamt Frankfurt, Kurt-Schumacher-Straße 10, 60311 Frankfurt
Öffentliche Beteiligung zum Bebauungsplan Nr. 910 Südöstlich Urnbergweg


1. Verkehrskonzept: Wegeplanung
Wir fordern zusätzliche geeignete Maßnahmen, um den Verkehrsfluss so zu steuern, dass die Verkehrsberuhigung in Harheim-Süd laut rechtskräftigem Bebauungsplan Nr. 687 sichergestellt bleibt und dass das durch Umsetzung des Bebauungsplan Nr. 910 zusätzliche Verkehrsaufkommen durch die Spitzenstraße - Philipp-Schnell-Straße in den Urnbergweg gelenkt wird.
In der Begründung zum Bebauungsplan 687 wird explizit die Verhinderung von Durchgangsverkehr auf der Straße „Im Niederfeld“ als Voraussetzung für familiengerechtes Wohnen festgesetzt. So ist weiterhin vorgesehen, die Anschlüsse zur Haintalstraße und zum Auweg für den Kfz-Durchgangsverkehr zu sperren. Vielmehr soll im Wohngebiet Harheim-Süd flächendeckend Tempo-30 gelten. Es handelt sich um ein Wohngebiet, im dem überwiegend junge Familien mit kleinen Kindern leben, die in besonderer Weise vor Straßenverkehr zu schützen sind. Daher wurde die Straße „Im Niederfeld“ seitens der Stadt von Beginn an als Anliegerstraße geplant.
„Die Zufahrt zum Gewerbegebiet im Kalk (bzw. Neubaugebiet Südöstlich Urnbergweg B-910) wird sich durch die neue Anbindung verbessern, da die Zufahrt von Westen von der Spitzenstraße in die Philipp-Schnell-Straße günstiger ist als jene von Norden. Die spitzwinkligen Abbiegebeziehungen Korffstraße – Spitzenstraße und Spitzenstraße Philipp-Schnell-Straße müssen nicht mehr zwingend genutzt werden.“, so die Begründung zum Bebauungsplan Nr. 687. Der Bebauungsplan stellt also klar, dass die Philipp-Schnell-Straße und nicht die Straße „Im Niederfeld“ als Zubringer für das Baugebiet Urnbergweg genutzt werden soll. Außerdem wäre die Wegführung Im Niederfeld - Auweg und Auweg – Urnbergweg eine extrem spitzwinklige, also ungünstige Abbiegebeziehung und daher zu vermeiden.
Die Schulwegsicherheit im Ortsteil ist so ausgelegt, dass der Straßenverkehr vornehmlich durch die Philipp-Schnell-Straße und die Korffstraße geleitet wird. Dort sind entsprechend sichere Straßenüberquerungen in Form von Zebrastreifen und Ampeln vorhanden, die im Neubaugebiet Harheim-Süd nicht vorhanden oder geplant sind. Eine Zunahme des Verkehrs „Im Niederfeld“ ist auch vor diesem Hintergrund nicht vertretbar.
Sollte der Antrag des Ortsbeirats OF 225/14 vom 07.12.2015 durch den Magistrat umgesetzt werden, also die Verhinderung der Poller in der Haintalstraße und im Auweg als Änderung des bestehenden Bebauungsplans kommen, ist mit erheblich mehr Verkehr in der Straße „Im Niederfeld“ durch die Erschließung, Bebauung und künftige Verkehrsanbindung des Wohngebietes Urnbergweg zu rechnen, als dies gemäß B-Plans 687 zulässig ist.


2. Lärm: Verkehrslärmimmissionen
Wir fordern, auf Grundlage eines noch zu erstellenden Lärmschutzgutachtens zusätzliche geeignete Lärmschutzmaßnahmen parallel der Schienen und an der Bebauungsgrenze des neuen Baugebietes (Im Kalk, Eckstraße) sowie entlang der bestehenden Bebauungsgrenze (In den Biegen, Riedhalsstraße, Bürgerstraße) herzustellen, die sich landschaftlich harmonisch einfügen und die Einhaltung der Lärmschutzverordnung garantieren.
In der Begründung zum Bebauungsplan Nr. 910 wird festgestellt, dass die Lärmbelastung durch den Straßen- und Schienenverkehr die zulässigen Grenzwerte deutlich übersteigt. Es ist davon auszugehen, dass durch den bevorstehenden Ausbau der Main-Weser Bahn und dem S-Bahn Verkehr zwischen Friedberg und Frankfurt auf vier Gleise die Lärmbelastung weiter steigen wird. Der Hinweis im B-Plan Nr. 910, dass der Schienen- und Straßenverkehrslärm im Lärmschatten von Gebäuden um mindestens 5 dB(A) abnimmt, ist als unzureichend abzulehnen. Auf der Grundlage der aktuellen Baufenster wird der Schall vielmehr ungemindert bis weit in das Wohngebiet eindringen und somit die Bewohner des Baugebietes im Geltungsbereich des B-910 als „lebender Lärmschutzwall“ hohen Belastungen ausgesetzt. Das Ziel des Bebauungsplans Nr. 910 „eines kontinuierlichen und bedarfsgerechten Stadtumbaus unter Maßgabe einer qualitätsvollen Innenentwicklung“ wird durch diese gesundheitsgefährdende Belastung nicht erreicht.
Es ist daher notwendig, ein entsprechendes Lärmschutzgutachten zu erstellen und zu veröffentlichen und auf dieser Grundlage Schutzmaßnahmen umzusetzen. Diese Schutzmaßnahmen sollen sowohl direkt an den Gleisen als auch an der Bebauungsgrenze unter Berücksichtigung topographischer Gegebenheiten hergestellt werden, ohne das Landschaftsbild zu beeinträchtigen.


V.i.S.d.P: Tobias Jaenicke, Im Niederfeld 27, Harheim – ig-harheim@posteo.de

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Kommentare: 7
  • #1

    Brigitte Armbruster (Montag, 15 Februar 2016 21:47)

    Sehr geehrte Damen und Herren der IG Harheim,

    bitte erklären Sie uns - Ihren Mitbürgern, die wir schon länger in Harheim wohnen - doch zunächst einmal, warum wir die Partikularinteressen der Herrschaften im Niederfeld unterstützen sollten?!

    Warum sollte z.B. ich, die ich seit acht Jahren sehr zufrieden an der bestehenden Bebauungsgrenze wohne, befürworten, dass direkt vor meinem Wohnzimmerfenster auf Ihren besonderen Wunsch hin eine Lärmschutzwand errichtet wird?

    Und warum sollten wir, Ihre Harheimer Mitbürger, für Sie speziell noch zusätzliche Maßnahmen forcieren, damit auch wirklich sämtlicher Bauverkehr zur Erschließung des Neubaugebiets Südöstlich Urnbergweg ausschließlich durch die Philipp-Schnell-Straße geleitet wird? Durch die jetzige Streckenführung ist doch - wie Sie selbst ausführen - bereits gewährleistet, dass sich die Straße Im Niederfeld nicht als Zubringer eignet! Was soll also Ihre zusätzliche Forderung? Ist das Ruhebedürfnis der Anwohner im Niederfeld wichtiger und schützenswerter als das Ihrer Mitbürger?

    Auf Ihrer Website fordern Sie Willkommenskultur für sich als Neubürger Harheims ein. Voraussetzung dafür ist aber, sich selbst integrieren zu wollen! Mit Ihren jüngsten zwei Forderungen stellen Sie Ihre eigenen Interessen über die Ihrer Harheimer Mitbürger - ohne den Versuch, Ihre Mitbürger mit ins Boot zu holen. Integrationswille sieht anders aus.

    Es ist nicht ersichtlich, inwiefern Ihr Vorstoß dazu beiträgt, "dass in Harheim die Interessen aller Bürger berücksichtigt werden". Und erst recht ist nicht ersichtlich, inwiefern Ihr Vorstoß den "eigenen, ländlichen Charakter" Harheims erhält.

    Versuchen Sie's noch mal mit der Integrationskultur. Dann klappt's (vielleicht) auch mit den Nachbarn.

    Brigitte Armbruster

  • #2

    Alt Harheim (Freitag, 19 Februar 2016 10:38)

    Ich würde gerne wissen wo diese Unterschriftensammlung durchgeführt wurde?
    Im Niederfeld
    in der Philipp-Schnell- Straße
    oder in ganz Harheim.

    Da sie die Interessen aller Harheimer Bürger berücksichtigen wollen,
    lese ich immer nur das die kleinen Kindern im Niederfeld in besonderer Weise geschützt werden sollen. Haben die Bewohner der Philipp- Schnell- Straße kein Recht darauf. Seit Jahren fahren täglich die LKWs hier durch, demnächst das 5 fache an PKWs wenn nach ihnen geht.

  • #3

    M. Krupa (Samstag, 20 Februar 2016 09:37)

    Boller im Niederfeld
    Auszug:
    Begründung zum Bebauungsplan Nr. 687. Der Bebauungsplan stellt also klar, dass die Philipp-Schnell-Straße und nicht die Straße „Im Niederfeld“ als Zubringer für das Baugebiet Urnbergweg genutzt werden soll.
    Verhinderung von Durchgangsverkehr auf der Straße „Im Niederfeld“ als Voraussetzung für familiengerechtes Wohnen festgesetzt. So ist weiterhin vorgesehen, die Anschlüsse zur Haintalstraße und zum Auweg für den Kfz-Durchgangsverkehr zu sperren.

    Im Niederfeld - ein Wohngebiet, im dem überwiegend junge Familien mit kleinen Kindern leben, wer hat das eigentlich festgestellt? Bei den wenigen Häuser, soll das im Verhältnis zu anderen Wohngebieten (Neubau - Netto - Gegend) zutreffen? Dazu ist die Straße auch viel zu klein.

    Haintalstraße und Auweg sind schon seit vielen Jahren Bestandteil vom Stadtteil Harheim, noch nie gab es hier Verkehrsproblematik, erst jetzt, mit den "Neubürger" Im Niederfeld sollen angeblich massive Verkehrsprobleme auftreten, die ein familiengerechtes Wohnen nicht ermöglichen? Da frag ich mich schon, wie leben denn wir Harheimer?
    Aber gleichzeitig verlangen die Anwohner Im Niederfeld die Verlegung des Verkehrs durch die Philipp-Schnell-Straße (fast wie beim Hl. Florian, zünd nicht mein Haus, zunds andre an). In der Ph.-Schnell-Str. befindet sich aber auch der kath. Kindergarten sowie die kath. Kirche. Hier kommen u.a. viele alte Leute zur Messe und besonders auch Kinder und Jugendliche hin, die in die Gruppenstunden gehen. Sie ist eine viel befahrene Straße, besondere Belastung durch Baufahrzeug- und Lkw-Aufkommen, dann noch durch Pkw. Das Verkehrsaufkommen ist da, aber durch gegenseitige Rücksichtnahme läuft alles. Man muss eben nur die richtige Einstellung für die Allgemeinheit haben und nicht nur auf Durchsetzung "eigener Interessen" bestehen.

    Ich und viele Harheimer sind hier trotz Straßenverkehr "Alt geworden" und konnten bzw können alle hier "familiengerecht Wohnen "

  • #4

    Bruenner (Freitag, 26 Februar 2016 22:14)

    Zu #1 möchte ich anmerken, dass die durch die Deutsche Bahn vorgesehene Lärmschutzwand im Rahmen des vierspurigen Ausbaus der Main-Weser Line (inkl erheblicher Zunahme des nächtliche Güterverkehrs) selbst die Berliner Mauer in den Schatten stellen wird. Mich wundert, dass die erhebliche Lärmzunahme und die bevorstehenden langwierigen Bauarbeiten (ebenfalls in der Nachtzeit) scheinbar niemanden stört. Darüber hinaus taugen die alten Gutachten nichts, weil die neue Wohnbebauung deutlich näher an den Schienen liegt..... Der Lärm wird selbst noch in Harheim Nord deutlich zu hören sein.......

  • #5

    Stefan F. (Freitag, 26 Februar 2016 23:45)

    Ich glaube einigen Diskutanten sind ein paar Dinge nicht präsent:
    1. Im Niederfeld wohnen ca. 350-400 Menschen
    2. Im Gegensatz zur Philipp-Schnell-Straße können Vorgärten dürfen hier Vorgärten i.d.R. nicht eingezäunt werden, d.h. Kleinkinder können einfach auf die Straße rennen. Mit Aufsichtspflicht braucht hier keiner kommen, kritische Situationen gibt es immer und sie sind unter den Rahmenbedingungen wahrscheinlicher.
    3. Es geht nicht um eine Abrieglung des Niederfelds, die Hermannspforte bleibt ja offen. Da geht momentan ohnehin der meiste Verkehr durch.

    Wichtig wäre es, objektive Daten über einen Zeitraum von 1-2 Wochen zu haben. Dann erst kann man über eine faire Verkehrsverteilung zwischen den Straßen reden. Dabei sollten nicht nur Niederfeld und Philipp-Schnell-Straße, sondern auch Auweg, Hermannspforte, Haintalstraße und Spitzenstraße berücksichtigt werden. Ich schlage auch vor, auf der Korffstraße und in den Schafgärten für Nicht-Anlieger Parkgebühren zu nehmen. Das hat den Vorteil, dass sich vielleicht einige überlegen, ob sie nicht öfter zu Fuß oder mit dem Rad zum Brötchenholen/ Kinderholen gehen und entlastet die Anwohner dort.

  • #6

    Brünner (Mittwoch, 09 März 2016 20:00)

    Verkehrszählung geht auch in Eigeninitiative. Mal nach SpeedCam goggln. Beste Grüße

  • #7

    Neubürgäää (Freitag, 06 Mai 2016 00:21)

    Sehr lustig, der Herr Schöneck. Jetzt hat er plötzlich seine Leidenschaft für Poller entdeckt und setzt sich mit einer Unterschriftenaktion für den Fortbestand der Bepollerung Haintalstraße/ Spitzenstraße ein. Er hat nämlich Angst, dass dadurch mehr Verkehr in die Philipp-Schnell-Straße kommt. Dann aber den so genannten "Neubürgäää" Egoismus vorwerfen... Was für ein Pharisäer...